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In Südafrika ist ein neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Die südafrikanischen Behörden meldeten am Mittwoch mit 26.976 Infektionen binnen eines Tages den höchsten Stand seit Pandemiebeginn. Der bisherige Rekord lag bei 26.485 und war am 3. Juli auf dem Höhepunkt der dritten Corona-Welle registriert worden. Damals wurden 108 Todesfälle gemeldet, am Mittwoch waren es 54.
In Südafrika war im November erstmals die mittlerweile auch in Europa verbreitete Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Nach Angaben von Experten könnte der Erreger ansteckender als bisherige Varianten sein und die Wirkung der existierenden Impfstoffe beeinträchtigen.
Bei der neuen Coronavirus-Variante Omikron verstärken sich die Erkenntnisse einer hohen Infektionsrate bei nur milden Krankheitsverläufen. Unter Hinweis auf erste Erfahrungswerte aus dem Epizentrum des Infektionsgeschehens im Großraum um die Hauptstadt Pretoria meinte der südafrikanische Epidemiologe und Ex-Regierungsberater Salim Abdool Karim am Mittwoch: «Bei den vergangenen drei Infektionswellen waren zwei von drei eingewiesenen Patienten schwere Fälle - nun haben wir Hinweise von den gleichen Hospitälern, dass es nur noch einer von vier Patienten ist.»
Zwar seien diese Hinweise noch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse, doch deuteten die bisherigen Daten einen Trend an. «Wir können ziemlich sicher behaupten, dass sich Omikron rasend schnell verbreitet - mindestens 25 Prozent schneller als die Delta-Variante», sagte er bei einer Konferenz, bei der es um die Neuausrichtung der afrikanischen Gesundheitssysteme ging. Es gelte nun, sich auf neue Herausforderungen vorzubereiten: «Varianten haben das Spiel verändert - wir werden weitere Varianten sehen», sagte er vorher.
John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) bestätigte diese Einschätzung und mahnte: «Der Kontinent sollte sich beeilen, ein neues Gesundheitssystem aufzubauen.» Neue Ansätze seien nötig. Der Ebola-Ausbruch vor einigen Jahren in Westafrika sei bereits eine Vorwarnung gewesen. «Als Kontinent müssen wir dabei unsere eigenen Lösungen finden», gab die Medizinerin Ebere Okereke vom Tony Blair-Institut zu bedenken.
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